„Ich verdanke einem falschen Pass mein Leben, ich weiß nicht wie ich heiße, wann ich geboren wurde und wer meine Eltern waren“ Tereska Wieczorek
Sie heißen Tereska, Inka, Bietka oder Malgosia, sie sind 4 von 15 Kindern deren Zeitzeugenberichte und Biografien in der Ausstellung im Deutschen Polen-Institut großen Eindruck auf die jugendlichen Guides gemacht haben.
Die 15 Biografien gehören zu den 5000 jüdischen Kindern, die in Polen den Holocaust überlebt haben, weil sie von ihren Eltern bei polnischen Nachbarn versteckt wurden. Oft wussten die Kinder bis ins Erwachsenenalter nicht, dass sie von ihren jüdischen Familien in größter Verzweiflung bei polnischen Nachbarn abgegeben wurden um sie zu retten. Diese Kinder haben ihre eigentlichen Eltern nie kennenlernen können, weil sie im Holocaust ermordet wurden.
Im Laufe ihres Erwachsenwerdens haben sie sich häufig Fragen nach ihrer eigentlichen Identität gestellt. Von dieser Suche nach sich selbst erzählt auch die Ausstellung. Besonders interessierten die Schülerinnen und Schüler die individuellen und eindrucksvollen Rettungs- und Familiengeschichten, sowie die persönlichen psychischen Folgen für die Überlebenden bis heute.
15 Jugendliche der GCLS Ober-Ramstadt haben sich innerhalb eines Workshops zu Guides ausbilden lassen. Einer der Kuratoren der Ausstellung Dr. Politt aus Warschau hat einen Tag lang die Schülerinnen und Schülern begleitet und mit ihnen gearbeitet.
Die Ausstellung erzählt mit vielen Zeitzeugenmaterialien und Videoclips die Geschichten der Überlebenden und deren Schicksal. Allgemein geht es in der Ausstellung um den deutschen Rassekrieg in Polen, es geht um den Holocaust, es geht aber auch um Rettungswiderstand und natürlich auch um ein besseres Verständnis der deutsch-polnischen Geschichte.
Bis zum 30. November wird die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern – meine polnischen Eltern“ im Deutschen-Poleninstitut gezeigt.